S8 in weiter Ferne (Allgemeines)
NÖN
http://www.noen.at/nachrichten/lokales/aktuell/gaenserndorf/Autobahn-Gegner-Kann-sich-n...
Zur Erinnerung, ein Ex-ÖVP-Landesrat hat einst den Baubeginn der S8 mit 2009 angekündigt!
S 1 UND S 8
Autobahn-Gegner: „Kann sich nicht ausgehen“
Während die Asfinag auf ihre Zeitpläne vertraut, hält Autobahn-Gegner fest: „Ankündigungen werden von Realität überholt.“
Der prognostizierte Zeitplan für den Bau der Wiener Außenring-Schnellstraße S 1 zwischen Groß-Enzersdorf und Süßenbrunn dürfte nicht eingehalten werden können, ist sich Wolfgang Rehm, Sprecher der BIM (Bürgerinitiative Marchfeld), sicher. Auch was die geplante Marchfeld-Schnellstraße S 8 betrifft, glaubt der Autobahn-Gegner nicht an den Zeitplan der Straßenbaugesellschaft Asfinag.
Rehm: „Die Ankündigungen werden immer wieder von der Realität überholt.“ Und weiter: „Bei der S 1 hätte es heuer den UVP-Bescheid (Umweltverträglichkeits-Prüfung, Anm.) geben sollen. Das Ermittlungsverfahren läuft und die Stellungnahmefrist endet am 31. Dezember. Das kann sich also nie ausgehen.“
Die Asfinag geht davon aus, im zweiten Halbjahr 2016 mit der Errichtung des 10 Kilometer langen S 1-Abschnitts zwischen Groß-Enzersdorf und Süßenbrunn beginnen zu können. Die Fertigstellung ist 2018 geplant.
„Schwarz“ sieht Rehm auch bei der S 8. Zur Erinnerung: Hier sind zwei Abschnitte vorgesehen. Die S 8-West führt von Süßenbrunn bis Gänserndorf/Obersiebenbrunn, die S 8-Ost von Gänserndorf/Obersiebenbrunn bis Marchegg und von dort weiter über eine Marchbrücke in die Slowakei. Rehm: „Beim Ost-Abschnitt gibt es noch nicht einmal ein Projekt. Angeblich soll dieser Teil 2027 oder 2028 fertiggestellt sein. Da ist alles völlig unkonkret.“
Rehm: „EVN sieht durch S 8 Brunnen gefährdet“
Beim West-Abschnitt gebe es wenigstens ein Projekt, das 2011 eingereicht wurde: „Hier läuft zwar das entsprechende Verfahren, aber die Einsprüche werden immer mehr. Zuletzt hat sich sogar die EVN kritisch geäußert, weil sie die Brunnen bei Obersiebenbrunn gefährdet sieht.“ Rehm ist sich sicher, dass auch hier der Zeitplan nicht eingehalten werden kann.
Die Asfinag geht davon aus, dass mit dem Bau des 14,4 Kilometer langen und etwa 310 Millionen teuren West-Abschnitts im zweiten Halbjahr 2016 begonnen wird. Die Verkehrsfreigabe ist 2019 geplant.
Interessantes Detail am Rande: Bei seinen Recherchen stieß Rehm eigenen Aussagen nach auf ein besonderes Kuriosum. „Die S 1 und die S 8-West, die sich bei Süßenbrunn treffen, passen gar nicht zusammen. In den Unterlagen scheinen nämlich unterschiedliche Lärmemissionen auf, eigentlich müssten die aber ident sein.“
Rehms Vermutung: „Hier werden offenbar teilweise zu hohe Werte konstruiert, um den Bau der Schnellstraßen rechtfertigen zu können.“ Rehm glaubt und hofft nicht, dass S 1 und S 8 jemals gebaut werden: „Beide sind für mich einfach keine Zukunftsprojekte.“ Übrigens: Die Asfinag war gegenüber der NÖN zu keiner Stellungnahme bereit.
Von Thomas Schindler